Zahlreiche Kooperationen - Mitgliederversammlung 2019 des Oberhessischen Geschichtsvereins


Die Mitgliederversammlung des Oberhessischen Geschichtsvereins stand unter besonderen Vorzeichen. Im Anschluss an die knapp einstündige Jahresversammlung fand zum ersten Mal ein öffentlicher Vortrag statt, gehalten von Dr. Katharina Weick-Joch, Leiterin des Oberhessischen Museums. Sie sprach über das Thema „Geschichte(n) in der Dauerausstellung. Die Rolle von Erlebnissen und Emotionen im Museum“.

Geehrte für 25 Jahre Mitgliedschaft (v.l.): Dieter Kraushaar, Klaus Rumpf, Eva und Wilfried Michel, Dr. Hans von Zerssen, Renate Leib, Jörg-Peter Schmidt, Werner Rinn, Dr. Michael Breitbach. (2019 dk)

Der Vorstand hatte seinen Jahresbericht vorab schriftlich zugesandt, was die Konzentration auf Besonderes und auf Neuigkeiten ermöglichte. Der Ankauf von Dingen aus der mittlerweile aufgelösten Hobby- und Sammlerwelt in Buseck für das Museum zählt zu den wichtigen Ereignissen. Der erste Vorsitzende Dr. Michael Breitbach berichtete, dass die Aktivität mitangestoßen worden sei durch einen Zeitungsbericht, in dem gemahnt wurde, nicht wieder die Gelegenheit zu verpassen, Dinge für die Stadt Gießen zu sichern. Die Museumsleiterin ermöglichte dann die Präsentation einer Auswahl in einer Kabinettausstellung.

Die nächste Kooperation von Verein und Museum wird im Spätherbst eine Veranstaltung zum Jubiläum 140 Jahre Museum sein, dessen Gründung bekanntlich auf den OHG zurückgeht. Eine andere Kooperationsveranstaltung wird mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur stattfinden. Eingeladen werden soll die Autorin Hannah Miska, die ein Buch über einen bislang wenig bekannten Retter von Juden geschrieben hat, über Alfred Roßner. (Der stille Handel, 2019).

Außerdem ist der Vorstand in Gesprächen mit den Leitungen der Volkshochschulen von Stadt und Kreis Gießen bezüglich möglicher Kooperationen. Zur Geschichte der VHS in Gießen ist im aktuellen Mitteilungsband (2018) ein ausführlicher Beitrag zu lesen. Ebenso finden Gespräche statt mit neuen Wissenschaftler*innen der Universität Gießen, um auch diese für Vorträge oder andere Kooperationen zu gewinnen.

Manfred Blechschmidt berichtete von einer erfolgreichen Vortragsreihe 2018 / 2019 und machte neugierig auf die kommende Saison. Später begründete er den Mitgliedern seinen Rücktritt vom Amt des zweiten Vorsitzenden aus familiären Gründen. Der Vorstand bedauert dies sehr, ermöglicht ihm aber die weitere Teilhabe am Geschehen durch die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden, was ihn in eine Reihe mit Erwin Knauß und Hans Szczech stellt. Darüber zeigte sich Blechschmidt gerührt und geehrt zugleich. In seiner Laudation wies Breitbach auf das lebenslange vielfältige Engagement von Blechschmidt hin, als ehrenamtlicher Denkmalpfleger und insgesamt 28 Jahren im OHG-Vorstand. Und was nur wenige noch erinnern, an seine nebenberufliche Leitung des Oberhessischen Museums in den Jahren 1975-1978, in der er das Konzept der Dreihäusigkeit entwickelte und dafür sorgte, dass die Stelle der Museumsleitung erneut eingerichtet wurde.

Zur Mitgliederversammlung gehörte auch wieder die Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft, zur Überreichung der Urkunde kamen erfreulich viele. Breitbach wies erneut darauf hin, wie wichtig die zahlreichen inaktiven Mitglieder sind. „Sie sind die Basis, auf der der Vorstand agieren kann.“

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„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)