Vortrag (20.11.2024): Heidrun Helwig: Heidelberg/Gießen Überleben nach dem Holocaust: die „Zweite Verfolgung“ der Gießener Sinti und Jenischen
Von ohg am 15.11.2024
Der OHG lädt herzlich ein zu einem
Vortrag am Mittwoch, dem 20. November 2024 um 19
Uhr
im Netanya-Saal im Alten Schloss am
Brandplatz.
Nach dem Untergang des NS-Regimes kehren viele Überlebende körperlich und seelisch gezeichnet in ihre Heimatorte zurück. Doch wie überall sehen sich auch in Gießen Sinti und Jenische weiterhin den tradierten Vorurteilen und rassischen Verunglimpfungen ausgesetzt. Schon die eigens eingerichteten Betreuungsstellen streichen ihnen immer wieder die dringend nötige Unterstützung. Die junge Bundesrepublik leugnet gar den Völkermord an Angehörigen der Minderheit und verweigert Entschädigungen. Diskriminierung und Ausgrenzung gehen ebenso weiter wie Kriminalisierung und polizeiliche Sondererfassung.
Die Referentin: Heidrun Helwig hat Geschichte, Germanistik, Romanistik sowie Politikwissenschaft in Gießen und Orléans studiert und ist regelmäßig als Lehrbeauftragte für Journalismus an der Justus-Liebig-Universität tätig.
Sie war viele Jahre Redakteurin beim Gießener Anzeiger und verantwortet inzwischen die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Seit langem beschäftigt sie sich mit den Schicksalen von jüdischen Opfern des Nationalsozialismus sowie mit der lange vergessenen und marginalisierten Opfergruppe der Sinti und Roma. Dabei war 2012 ihr Artikel über die Gießener Sintezza Anna Mettbach Ausgangspunkt für die Etablierung der Stunde des Gedenkens an die Deportation von Angehörigen der Gießener Sinti und Jenischen am 16. März.
Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.
Bitte beachten Sie auch unseren Flyer mit Vortrags- und Exkursionsprogramm 2024/25.