OHG Vortrag (14.05.2025): Dr. Julia Koch, Pannonier am Wetteraulimes? Das Tumulusgrab eines römischen Militäroffiziers am Limeskastell Arnsburg


Der Oberhessische Geschichtsverein Gießen lädt im Anschluss an seine Jahreshauptversammlung wieder zu einem
öffentlichen Vortrag am Mittwoch, dem 14. Mai 2025 um 19:30 Uhr
im Netanya-Saal im Alten Schloss am Brandplatz ein.

Die Grabgrube der Bustumbestattung längs der Gräberstraße mit zugehöriger Grabarchitektur. (MOHG 106/2021)

Es ist über 100 Jahre her, dass die ersten Untersuchungen der Reichs-Limeskommission am Obergermanischen Limes im Gräberfeld des Limeskastells Arnsburg „Alteburg“ (Landkreis Gießen) stattfanden. In den Jahren 2020 bis 2022 erfolgten erstmals erneute Ausgrabungen, die in Kooperation der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen mit dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt wurden. Im Zuge dieser Ausgrabungen gelang die Entdeckung einer Bustum-Bestattung, also eines Brandgrabes. Die Grabbeigaben sind eindrückliche Zeugnisse der antiken Bade- und Jagdkultur am in der südlichen Wetterau Im Rahmen des Vortrags wird anhand der Grabbeigaben und der Grabarchitektur das Bestattungsritual für einen hochrangigen Offizier der Cohors Aquitanorum (Kohorte der Aquitanier) rekonstruiert. Daran lässt sich beispielhaft die Multikulturalität von (Migrations-)Gemeinschaften sowie deren Strategien zur Ausbildung von Resilienz in Grenzgebieten nachvollziehen.

Die Referentin: Das primäre Forschungsgebiet der Archäologin Dr. Julia Koch ist seit 2007 die römische Urbanistik und römische Funerärlandschaften. Ab dem Sommersemester 2019 gehörte sie zum Team der neuen Professorin Dr. Katharina Lorenz am JLU-Institut für Klassische Archäologie. Seit August 2024 forscht sie als Auslandsstipendiatin des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Istanbul, zum (vor)römischen Schwarzmeergebiet; im Besonderen zum neuen (Feld-)Forschungsprojekt der Erkundung südpontischer Felsheiligtümer und römischer Militärplätze am pontischen Limes.

Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

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„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)