Vortrag (11.12.2019): Prof. Dr. Hans-Werner Hahn, Die Entstehung der ersten deutschen Demokratie 1918/19 - eine Republik ohne Zukunft?


Der OHG lädt herzlich ein zu einem

Vortrag am Mittwoch, 11. Dezember 2019 um 19 Uhr
im Netanya-Saal im Alten Schloss am Brandplatz.

Der nächste Referent beim Oberhessischen Geschichtsverein Gießen (OHG) ist Prof. Dr. Hans-Werner Hahn. In seinem Vortrag (Mittwoch 11.12., 19 Uhr im Netanya-Saal) erörtert er die Frage: “Die Entstehung der ersten deutschen Demokratie 1918/19 - eine Republik ohne Zukunft?”

Die Weimarer Republik stand lange in einem schlechten Ruf. Sie galt als gescheiterte Demokratie. Die Gründe wurden zum einen dem Verlauf der Revolution von 1918/19 angelastet, zu der die Deutschen lange Zeit kein positives Verhältnis entwickelten. Zum anderen wurde das Scheitern der Republik auch den vermeintlichen Mängeln der 1919 von der Nationalversammlung in Weimar verabschiedeten Verfassung zugeschrieben, deren Fehlstellungen die Väter des Grundgesetzes vermeiden wollten.

Heute wird die Bedeutung des politischen Umbruchs positiver gesehen: eine breite Volksbewegung hat die seit Jahrhunderten bestehende monarchische Herrschaftsform gestürzt. Die Weimarer Reichsverfassung begründete die erste deutsche Demokratie und ist ein ausführliches Bekenntnis zum Sozialstaat.

Der Vortrag will zunächst zeigen, wie sich 1918/19 der Übergang zur Demokratie vollzog und welche Handlungsspielräume die politisch Verantwortlichen hatten. In einem zweiten Schritt soll die Reichsverfassung von 1919 analysiert und danach gefragt werden, welche Chancen sich aus dieser politischen Neuordnung ergaben und ob die Weimarer Republik, wie oft behauptet, wirklich von Anfang an eine Republik ohne Zukunft war. Abschließend soll auf der Grundlage der neueren historischen Forschung erörtert werden, worin die Hauptgründe für den Untergang der Weimarer zu sehen sind.

Hans-Werner Hahn ist gebürtig in Wetzlar, er studierte Geschichte, Politik- und Erziehungswissenschaft an der Universität Gießen, war Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. 1979 erfolgte seine Promotion in Gießen bei Prof. Dr. Helmut Berding. Nach seiner Habilitation 1988 war er Mitarbeiter an der Universität Frankfurt, übernahm Lehrstuhl-Vertretungen in Gießen, Tübingen und München. 1992-2015 wurde er Professor für Neuere Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er wirkte als Vertrauensdozent Friedrich-Ebert-Stiftung.

Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Bitte beachten Sie auch unser aktuelles Vortragsprogramm.

Zurück zu Aktuelles

„Und in allen Gegensätzen steht ...

... – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“ (Kurt Tucholsky)